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Fitnessbranche

Wie geht es mit Fitnessstudios wirtschaftlich nach Corona weiter? (Mit Online Rechner)

Für den Lock-Down (Light) werden Umsatzausfälle teilweise übernommen und auch während Corona ist die Beantragung von Kurzarbeit stark erleichtert. Auch ist es möglich z.B. ein Darlehen bei der KfW zu beantragen. Doch die eigentliche Frage ist: Wie geht es nach Corona weiter?

Leider werden momentan die wirtschaftlichen Auswirkungen durch die Corona-Schutzmaßnahmen auf die Fitnessbranche unterschätzt. Meist wird nur von den aktuell zurückgegangenen Mitgliederzahlen gesprochen, diese Zahl beschönigt jedoch das zu Erwartende. Die meisten Fitnessanlagen bieten Jahresverträge an, diese sind günstiger für den Kunden als ihr monatliches Pendant. Wenn diese gekündigt wurden, dann ist die Kündigung noch nicht vollzogen, d.h. sie tauchen nicht direkt in der Kundenzahl auf. Auch wurden, vor allem während des Lockdowns im April 2020, die Mitgliedsbeiträge in Form von Bistroguthaben, Personal-Trainingsstunden oder kostenlose Verlängerung des Vertrags um die Dauer der Schließungs-Monate, den Kunden gutgeschrieben. Einnahmen, welche nach und während Corona zusätzlich wegfallen.
Deswegen sollte die finanzielle Situation nach Corona frühzeitig abgeschätzt werden.

Zusätzlich könnten Kundenverhaltensänderungen die Branche nachhaltig ändern und somit den Umsatz bzw. Gewinn von Fitnessstudios maßgeblich beeinflussen:

  1. Die Technik-Affinen haben sich während der Corona-Zeit an Sport über das Smartphone gewöhnt und bleiben diesem auch nach Corona erst mal noch treu.
  2. Die Heimtrainer sind durch Corona wieder im Trend 1. So steigern Hersteller dieser Geräte und Home-Workout-Anbieter ihren Umsatz um z.B. 172% 2.
  3. Die Corona-Risiko-Gruppe ist verängstigt. Hier stellt sich vor allem für Premium und Wellness-Clubs die Frage, wie stark und schnell diese Zielgruppe nach Corona zurück in die Studios findet.

Gerade für Fitnessanlagen ist durch die immer vorhandene Mitgliederfluktuation eine kontinuierliche Neukundengewinnung und Kunden-Reaktivierung essentiell um wirtschaftlich zu arbeiten. Da dies aktuell nicht gegeben ist, ist es um so wichtiger die finanzielle Situation nach Corona abzuschätzen.

Warum trifft es die Fitnessbranche so hart?
  1. Viele Betriebe arbeiten unter Normalbedingungen an der Rentabilitätsgrenze. Eine Umsatzrentabilität von weniger als 0,5% ist leider keine Seltenheit (31% der Betriebe 2016) 3.

  2. Die Fitnessbranche hat keine starke Lobby. In Deutschland setzt sie sich aus sehr vielen einzelnen und ein paar global-operierenden Unternehmen zusammen. Von diesen sind ca. ein Drittel im Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen vertreten. Hierdurch schafft es die Fitness-Branche nicht ihre Interessen in der Politik durchzusetzen.

  3. Das Interesse an Fitnessstudios ist saisonal 4. Jedoch sind die verkaufsstarken Monate 2020/2021 durch Corona blockiert. Die Motivationskäufer von Mitgliedschaften im Herbst sind ausgeblieben und die Neujahrskunden bleiben bei der aktuellen Schließung auch aus.

1. Evaluierung der finanziellen Situation nach Corona

Viele Betreiber haben Ihre Sorgen über die aktuelle Situation in ihren Betrieben geäußert. Doch die eigentliche Gefahr wartet nach Corona. Die Kunst ist es nicht nur Corona zu überstehen, sondern auch nach Corona weiter zu bestehen.

Hierfür ist es wichtig die finanzielle Situation des Unternehmens in einem Jahr (Ende 2021) abzuschätzen. Dabei können unterschiedliche Szenarien betrachtet werden, für unseren Online-Rechner haben wir folgende Annahmen getroffen:

  • Die gewohnte Neukundenzahl der Winter-Verträge ist durch die aktuelle Lage und dem zweiten Lockdown ausgefallen.
  • Der Motivations-Boost, einen Vertrag zum Jahreswechsel 20/21 abzuschließen, fällt aus.
  • Es haben bereits alle Mitglieder, welche wegen Corona kündigen werden, gekündigt. Somit ist die Kündigungsrate ab 2021 wie im Jahr 2019.
  • Kein gekündigter Vertrag hat eine längere Laufzeit als ein Jahr.
  • Die Neukundengewinnung 2021 verläuft wie im Jahr 2020.
  • Die Corona-Gutscheine werden über 12 Monate von den Mitgliedern gleichmäßig eingesetzt.

2. Online Rechner

Mit Hilfe des Online-Rechners schätzen wir die Anzahl der Mitglieder und den Umsatz im Oktober 2021 ab. Hierfür können Sie Ihre eigene konkreten Zahlen eingeben und erhalten eine Prognose. Falls Sie Fragen hierzu haben sollten, können Sie uns gerne kontaktieren. Die einzugebenden Daten sind:

  • Mitgliederzahl Stand 01.04.2020
  • Anzahl der Kündigungen seit dem 01.04.2020
  • Anzahl der Neukunden seit dem 01.04.2020
  • Mitgliederzahl zum 01.01.2019
  • Anzahl der Kündigungen zwischen dem 01.01.2019 und dem 30.09.2019
  • Durchschnittlicher Umsatz je Mitglied und Monat
  • Durchschnittliche Fixkosten im Monat (ohne Lohnkosten)
  • Durchschnittliche Lohnkosten im Monat
  • Anzahl der noch offenen Monats-Corona-Gutscheine ab 2021

Wirtschaftliche Prognose für Fitnessstudios bis Ende 2021:

Hinweis: Die hier eingegebenen Zahlen werden nicht an den QPlaner-Server geschickt. Die Seite qplaner.de erhebt keine Daten aus dem Rechner. Der Rechner ist eine kostenlose Anwendung, welche durch die Quintessence Optimization GmbH bereitgestellt wird. Es besteht kein Rechtsanspruch auf die Richtigkeit und QPlaner übernimmt auch keine Haftung für Schäden aufgrund von z.B. Fehlern.

3. Unternehmerisches Risiko

In vielen Fällen wird nun ein großer prognostizierter Verlust entstehen. Hier besteht zum einen die große Gefahr der Überschuldung über einen langen Zeitraum. Die Rückzahlung des Fehlbetrags wird vor allem für Unternehmen, welche vor Corona schon eine niedrige Umsatzrendite hatten, ein Problem darstellen. Zum Anderen kommt zu Beginn nach Corona die hohe Belastung in den ersten Monaten auf die Studios zu. Wie oben erwähnt ist ein Großteil der zu erwartenden Verschuldung (in unserem Beispiel 85%) in der ersten Hälfte des Verschuldungszeitraums zu erwarten. Hier könnte die Liquidität für einige Betriebe eine Schwierigkeit darstellen. Zusätzlich muss ich beachten, dass “nur” weil ich ein paar Monate den Fehlbetrag nach Corona stämmen kann, heißt das ja noch nicht, dass es im Winter 2021 besser wird und mein Umsatz steigt.
Zum Vergleich sind in der unten stehenden Tabelle noch mal für verschiedene Umsatzrenditen die Verluste aufgelistet. Die erste Spalte gibt den prognostizierten Verlust im Oktober 2021 an. Die beiden nachfolgenden Spalten den Gesamtverlust, wenn der monatliche Neu-Verlust konstant jeden Monat innerhalb von 12 bzw. 24 Monaten auf Null reduziert werden kann.

Umsatz­rendite Verlust Oktober 2021 Verlust - Keine Neuverschuldung nach 12 Monaten Verlust - Keine Neuverschuldung nach 24 Monaten
0.5% 21.000€ 167.300€ 253.100€
2% 19.600€ 158.340€ 235.100€
5.7% 16.400€ 141.020€ 201.600€
10.7% 16.400€ 115.040€ 140.500€

Hier wird schnell deutlich, dass Anlagen mit einer kleinen Umsatzrentabilität große Probleme bekommen werden diesen Verlust aufbringen zu können. Wenn man bedenkt, dass ca. 30% der Fitnessanlagen eine Umsatzrendite von weniger als 0,5% haben, fällt nach dieser Prognose auf, dass im Jahr 2021 mindestens jede Dritte Fitnessanlage insolvenzbedroht ist. Aber auch durchschnittliche Fitnessunternehmen mit einer Umsatzrentabilität von 4-5% stehen vor finanziellen Schwierigkeiten. Zudem muss bedacht werden, dass in dieser Prognose davon ausgegangen wird, dass 2021 niemand explizit wegen Corona seinen Fitness-Vertrag kündigt, sondern “nur” potentielle Kunden keinen Vertrag abschließen. Sollten aber noch mehr Lockdowns auf die Branche zukommen, könnte das Ergebnis deutlich negativer ausfallen.


4. Mögliche Maßnahmen

Wichtig ist, nicht bis Oktober 2021 zu warten. Dann wächst der Schuldendruck und ich bin in Zugzwang.

Ziel für mich als Unternehmer ist es in der Krise, mein Unternehmen zu schützen. Somit sollte ich mein Unternehmen rechtzeitig auf den Umsatzverlust vorbereiten.

Mitgliederbeiträge ohne Vertragsleistung

Die Mitgliederbeiträge ohne Vertragsleistung einzuziehen und als Gutschein auszustellen ist auch eine Verschuldung, sie hilft zwar im Moment, der Gesamtverlust bleibt jedoch der gleiche und hohlt mich ein paar Monate später ein.

Hierdurch bleibt als effektiver Schutz vor allem die Kostenoptimierung.

An den Fixkosten lässt sich nur wenig sparen, vor allem nicht ohne Neuinvenstitionen. Neuinvenstitionen sollte ich mir aber gut überlegen wenn der Ergebnishorizont nicht abzusehen ist. An einem Beispiel: Eine Solaranlage um langfristig Nebenkosten zu senken wäre aktuell die falsche wirtschaftliche Investition, ein Drehkreuz am Eingang, wenn ich damit einen Mitarbeiter weniger benötige und gleichzeitig Corona-Kontakte verringere, vielleicht schon.

Da Geräte über längere Verträge gekauft oder gemietet sind und die Raumkosten auch fest sind bleibt zur effektiven Kostenreduzierung nur die Personalkostenoptimierung.

Wir hoffen unser Online-Rechner hilft Ihnen und Ihrem Unternehmen weiter. Wenn Sie Fragen oder Feedback haben rufen Sie uns gerne an (0177/4690700), nutzen den Live-Chat (unten rechts) oder schreiben uns eine E-Mail (info@qplaner.de).


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