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Lexikon

Bringschicht

Bringschichten werden vor allem in der Schichtplanung von Produktions- und Fertigungsunternehmen und vereinzelt auch in großen Gesundheitseinrichtungen z.B Kliniken verwendet. In diesem Lexikoneintrag erfahren Sie mehr über die Definition und Einsatz von Bringschichten, wie diese geplant werden und welche Möglichkeiten es gibt diese Software-gestützt umzusetzen.

1. Was ist eine Bringschicht?

Häufig werden Bringschichten auch Reserveschicht, Zusatzschicht, Einbringschicht oder Ausgleichsschicht genannt. Bringschichten entstehen immer dann, wenn die wöchentliche Arbeitszeit der Mitarbeitenden die vorgesehene Arbeitszeit im geplanten Schicht-Rhythmus übersteigt. So müssen die Mitarbeitenden an zuvor "freien Tagen" noch weiter Schichten erbringen, bis im Durchschnitt Ihre wöchentliche Arbeitszeit erfüllt ist. In vielen Branchen sind in Tarif- und Betriebsvereinbarungen der Einsatz und die Verplanung von Bringschichten geregelt.

2. Wie sieht ein Schichtsystem/Schichtmodell mit Bringschichten aus und wie wird die Anzahl der Bringschichten berechnet?

Meist haben Schichtmodelle, in welche Bringschichten geplant werden können, zusammenhängende Frei-Blöcke. Im Folgenden wird ein vollkontinuierliches 21-Schichtsystem als Beispiel aufgeführt. Der Schichtrhythmus ist: Früh, Früh, Spät, Spät, Nacht, Nacht, Frei, Frei, Frei, Frei. Die Laufzeit bis sich der Schichtrhythmus am gleichen Wochentag wiederholt beträgt 10 Wochen. Die jeweilige Schicht-Dauer und anzurechnende Arbeitszeit inklusive der Pause beträgt 8,25h/Schicht mit Übergabe im 3-Schichtmodell (Frühschicht, Spätschicht, Nachtschicht). Somit gibt das Schicht-System innerhalb 10 Wochen 42 Planschichten bei einer durschnittlichen Anzahl von 4,2 Schichten/Woche und eine Wochenarbeitszeit von durchschnittlich 34,65h fest vor.
Beispiel eines vollkontinuierlichen 21 - Schichtmodells in welchem Bringschichten eingeplant werden können.

Mit einem Mitarbeitenden ist eine vertragliche Wochenarbeitzeit von 38h vereinbart. Durch die aus dem Schichtmodell vorgegebende Wochenarbeitszeit von 34,65 h und der Schicht-Dauer von 8,25h kann die Anzahl der Bringschichten berechnet werden.

Berechnung Anzahl Bringschichten aus vertraglicher Wochenarbeitszeit und Wochenarbeitszeit aus dem vorgegebenen Schicht-Rhythmus.

Somit muss der Mitarbeitende innerhalb eines Jahres (kein Schaltjahr: 52,14 Wochen) insgesamt 21,17 Bringschichten leisten.

Beispiel: Berechnung Anzahl Bringschichten innerhalb eines Jahres aus vertraglicher Wochenarbeitszeit von 38h und Wochenarbeitszeit aus dem vorgegebenen Schicht-Rhythmus 34,65h.

Im Schnitt werden somit innerhalb der Schicht-Rhythmus Laufzeit von 10 Wochen 4 Bringschichten (gerundet) vom Mitarbeitenden erbracht.

Berechnung Anzahl Bringschichten aus Anzahl der Wochen und vertragliche Anzahl von Schichten/Woche und Schichten/Wochen aus Schichtrhythmus.

Beispielhaft könnten die 4 (gerundet) zu erbringenden Bringschichten zusätzlich zu den vorab geplanten 42 Planschichten wie in folgender Grafik eingeteilt werden. Hierbei sind die Bringschichten gelb markiert. Das hier nicht genau die Wochenarbeitszeit von 38h im 10 Wochen-Schnitt erreicht wird sondern 37,95h liegt an der gerundeten Anzahl der Bringschichten von 4,06 auf 4 innerhalb 10 Wochen.

Beispiel eines vollkontinuerilichen 21 - Schichtmodells in welchem Bringschichten eingeplant werden können.

3. Wie können Bringschichten verplant werden?

Um Bringschichten zu planen gibt es 3 unterschiedliche Möglichkeiten: fest verplanen, Mitarbeitende geben Präferenzen ab oder Mitarbeitende bewerben sich auf freie Schichten. Bei allen 3 Möglichkeiten ist darauf zu achten die entsprechende Gesetze, Wünsche, Schichtstärken und betriebliche Anforderungen einzuhalten. Für eine faire Gestaltung der Verteilung der Bringschichten können im Vorfeld zusätzlich bestimmte Regelungen z.B. mindestens 2 freie Wochenenden innerhalb 10 Wochen oder maximal 2 Wochen innerhalb 10 Wochen mit 6 Arbeitstagen/Woche getroffen werden.

Fest verplanen: Bei der Schichtplan-Erstellung werden die Bringschichten im Vorfeld von der Leitungsperson fest eingeplant. Die Verplanung der Bringschichten erfolgt meist für ein ganzes Jahr im Voraus.

Mitarbeitende geben Präferenzen ab: Vor der Schichtplan-Erstellung dürfen Mitarbeitende Präferenzen äußern, wann und in welcher Schicht eine Bringschicht erbracht werden soll. Anschließend plant die Leitungsperson die Bringschichten mit Berücksichtigung der Präferenzen bzw. Wünsche der Mitarbeitenden fest in den Schichtplan ein. Hier erfolgt die Verplanung ebenfalls meist für ein ganzes Jahr im Voraus.

Mitarbeitende bewerben sich auf freie Schichten: Nach der Schichtplan-Erstellung erstellt die Leitungsperson freie oder offene Schichten, auf welche sich Mitarbeitende im Laufe der Zeit bewerben können. Hier werden die Bringschichten oft mit kürzeren Vorlaufzeiten z.B. wenige Wochen verplant.

Auch ist eine Kombination mehrer Verfahren möglich. Beispielsweise können 15 Bringschichten im Voraus fest von der Leitungsperson verplant werden und weitere 6 Bringschichten werden als offene bzw. freie Schicht den Mitarbeitern zur freien Bewerbung freigeschalten. In den meisten Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen ist es geregelt in welchem Maße Bringschichten fest verplant werden müssen oder flexibler geplant werden dürfen.

4. Welche Anforderungen und Herausforderungen ergeben sich bei der Planung von Bringschichten?

Die Planung von Bringschichten erfordert einen guten Überblick über die Betriebs- und Mitarbeiterdaten. Werden Bringschichten hinzugefügt oder verändert sollten alle anderen Aspekte wie z.B. Schichtstärke, Schichtübergänge, Ruhezeiten, Wochenarbeitsstunden, Wünsche und unterschiedliche Bereiche vollständig berücksichtigt werden. Die Fülle an Anforderungen erschwert vorallem das händische Planen von Bringschichten, sodass Unternehmen häufig auf eine Software gestützte Lösung zurückgreifen.

Berücksichtigung der Schichtstärke/Betrieblichen Bedarf
Je nach betrieblicher Anforderung an die Schichtstärke müssen Bringschichten entsprechend verplant werden um einen reibungslosen Produktionsprozess aufrecht zu erhalten und Terminfristen einzuhalten.

Berücksichtigung von Schichtübergängen/Schichtfolgen
In vielen Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen werden arbeitsmedizinisch ungünstige Schichtfolgen z.B. Nacht-Frei-Früh ausgeschlossen. Dies muss auch bei bei der Planung von Bringschichten berücksichtigt werden.

Berücksichtigung von Ruhezeiten und Gesetzen
Zusätzlich zu den ungünstigen Schichtfolgen müssen Ruhezeiten z.B. 11h arbeitsfreie Zeit zwischen zwei Arbeitseinsätzen berücksichtigt werden. So würde z.B. die Planung einer Spätschicht und am darauffolgenden Tag eine Frühschicht gegen die Einhaltung der Ruhezeit verstoßen.

Berücksichtigung von unterschiedliche Wochenarbeitsstunden
Haben Mitarbeitende unterschiedliche Wochenarbeitsstunden so sind für die entsprechenden Mitarbeitenden eine unterschiedliche Anzahl von Bringschichten zu planen.

Berücksichtigung von Wünschen der Mitarbeitenden
Dürfen Mitarbeitende Wünsche äußern, so sollte darauf geachtet werden, dass für jeden Mitarbeitenden in etwa gleich viele Wünsche realisiert werden können und unbeliebte/bevorzugte Schicht-Typen fair verteilt werden.

Planung mit mehreren Bereichen
Die Planung mehrerer Bereiche oder Aufgabengebiete, in welchen Mitarbeitenden übergreifend eingesetzt werden können, erfordert bei der Planung von Bringschichten einen sehr guten Überblick, damit alle Unternehmensbereiche entsprechend der gewünschten Schichtstärke besetzt werden können.

5. Automatische Planung von Bringschichten mit der QPlaner Software

Mit der intelligenten Schichtplan Software von QPlaner können Bringschichten KI-gestützt und optimiert und automatisch eingeplant werden. Es können alle Möglichkeiten Bringschichten zu planen mit QPlaner umgesetzt werden. Im Voraus verplante Schichten können automatisch und optimiert mit Berücksichtigung des betrieblichen Bedarfs, Ruhezeiten, Schichtfolgen, unterschiedlichen Wochenarbeitzeiten, Mitarbeiter-Wünschen und Planung in mehreren Bereichen, verplant werden. Zusätzlich können Mitarbeitende über die Mitarbeiter-App Ihre Schichtpräferenzen abgeben, welche ebenfalls automatisch in der Schichtplan-Berechnung berücksichtigt werden können. Auch können sich die Mitarbeitenden im Nachgang der Planung über die Mitarbeiter-App auf freie Schichten bewerben.

Schichtplanung - Software

Erfahren Sie mehr über den Einsatz von Bringschichten in einem Schichtsystem und den passenden Software-Feature.

Produktionsplanung - Software

Erfahren Sie mehr über die Festlegung und Optimierung des betrieblichen Bedarfs und den passenden Software-Feature.

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